Sonntag der Weltmission: "Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben."
Der Weltmissionssonntag am 23. Oktober ist die größte Solidaritätsaktion der Katholiken weltweit. Mehr als 100 päpstliche Missionswerke auf allen Kontinenten sammeln an diesem Sonntag für die pastorale und soziale Arbeit der Kirche. Lesen Sie dazu Gedanken von Diakon Jürgen Zapf.
Gerade in unsicheren Zeiten suchen wir nach einem Ort, einer Umgebung oder nach Menschen, die uns Halt und Orientierung geben, wo es für uns Hoffnung, Perspektiven und Zukunft gibt. Diese Frage nach dem, was unsere Hoffnung stärkt und was uns Zukunft schenkt, treibt auch viele Menschen in Kenia um. Weil sie in ihren Herkunftsdörfern für sich keine Zukunft mehr sehen, wandern sie häufig ab, verlassen das vertraute Beziehungsnetz und suchen ihr Glück allein in der Großstadt – in der Hoffnung auf Arbeit und eine bessere Zukunft.
Oft landen sie in einem der großen Slums rund um die Großstädte. In Nairobi, der Hauptstadt Kenias, leben 60 Prozent der Stadtbevölkerung in mehreren großen Slums auf nur 6 Prozent der Stadtfläche. Die Kleinen Christlichen Gemeinschaften, die sich gerade dort gebildet haben, sind häufig Orte, wo die Menschen sich gegenseitig helfen und gemeinsam Projekte entwickeln, um ihr soziales Umfeld zu verbessern.
Hier erahnen sie etwas von der Zusage Gottes, die der Prophet Jeremia den Menschen im babylonischen Exil schreibt und die auch uns heute gilt: „Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben!“ Öffnen wir uns für diesen Gott, der uns allen Zukunft und Hoffnung geben will. Zukunft und Hoffnung wachsen dort, wo Menschen einander den Raum eröffnen, ihre Potenziale zu entfalten, und füreinander Verantwortung übernehmen.
Christsein in der Stadt heißt, dort zu sein, wo die Menschen sind, und mit ihnen unterwegs zu sein. Denn für jeden Menschen gilt: „Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben.“ So lasssen wir uns ermutigen, sich jenseits konfessioneller, sozialer und kultureller Unterschiede für das Wohl aller einzusetzen. Denn wie es den Menschen in meiner Umgebung geht, geht es im Letzten auch mir, weil auch ich Teil der menschlichen Gemeinschaft bin.
Ihr Diakon
Jürgen Zapf
Infomationen zum Weltmissionssonntag
Besuchen Sie gerne die Homepage von missio und informieren Sie sich über deren vielfältige Arbeit.
Zum Nachdenken:
Herr, öffne unsere Augen,
damit wir dich in unseren Brüdern
und Schwestern erkennen.
Herr, öffne unsere Ohren,
damit wir das Rufen der Hungrigen,
der Frierenden, der Verängstigten
und Unterdrückten hören.
Herr, öffne unsere Herzen,
damit wir einander so lieben,
wie du uns liebst.
Erneuere in uns deinen Geist,
Herr, mach uns frei und eins.
(Mutter Teresa)