GL 318 - Christ ist erstanden
Viele Lieder zur Osterzeit gefallen mir, doch mein Lieblingslied ist „Christ ist erstanden“ (Gotteslob Nr. 318). Es ist ein mittelalterlicher Gesang, eine sogenannte Leise, deren erste Strophe zunächst im 12. Jahrhundert in Salzburg aufgezeichnet wurde. Im Lauf der Jahrhunderte kamen noch die zweite und dritte Strophe dazu. Das Lied fasst für mich in ganz wenigen Worten den christlichen Glauben zusammen.
Christ ist erstanden, von der Marter alle. Des solln wir alle froh sein; Christ will unser Trost sein. Kyrieleis.
Wär er nicht erstanden, so wär die Welt vergangen. Seit dass er erstanden ist, so freut sich alles, was da ist. Kyrieleis.
Halleluja, Halleluja, Halleluja. Des solln wir alle froh sein; Christ will unser Trost sein. Kyrieleis.
Das Lied erinnert mich immer wieder an eine Karwoche, die ich vor über vierzig Jahren zusammen mit einer Freundin und mehreren anderen jungen Frauen in einem Kloster verbracht habe. Zum Abschluss und Höhepunkt der Besinnungswoche, dem Ostersonntag, sangen in aller Frühe einige Ordensfrauen dieses Lied vor unseren Zimmern. Nie zuvor oder danach wurde ich an einem Ostermorgen so eindrucksvoll geweckt.
Rita Hilscher
