Exsultet

Mein liebstes Osterlied ist das EXSULTET.Es ergreift mich jedes Jahr neu.
Noch bevor in der Liturgie der Osternacht das Halleluja erklingt, hören wir im Exsultet die christliche Hoffnungs- und Heilsbotschaft, die das Osterfest in sich birgt.
Wenn der Ruf „Lumen Christi - Deo gratias“ die Stille der Nacht zerreißt und das Licht der hereingetragenen Osterkerze die Dunkelheit des Kirchenraums sprengt,wenn der Kantor am Ambo das „Exsultet – Frohlocket“ anstimmt wird uns bewusst ,was sich in dieser Nacht ereignet:

Lobsinge du Erde, überstrahlt vom Glanz
aus der Höhe
Licht des großen Königs umleuchtet dich.
Geschwunden ist allerorten das Dunkel.

Vom Dunkel ins Licht … Vom Tod zum Leben … Und wie es Jesaja sagt: „Das Volk das im Finstern lebt, sieht ein helles Licht.“ Hunderte kleiner Osterlichter werden dazu in den Bänken entzündet; was wir im Herzen empfinden geben wir an den Nachbarn weiter … und weiter. Wir feiern gemeinsam: An Ostern hat die Dunkelheit ein Ende. Der Kantor verkündet weiter:

Auch du freue dich, Mutter Kirche,
umkleidet vom Licht und herrlichem Glanze.
Töne wider, heilige Halle
Töne von des Volkes mächtigem Jubel.

Die Mauern unseres Gotteshauses mögen die Osterbotschaft als Echo hundertfach hinausschicken bis in die letzten Winkel der Erde und verkünden, was in dieser Nacht geschah.

Im weiteren Text des Exsultet folgen lange bibel-theologische Aussagen, Erfahrungen und Erlebnisse unterschiedlichster Menschen, bevor der Kantor am Schluss zusammenfasst:

Dies ist die selige Nacht
in der Christus die Ketten des
Todes zerbrach und aus der
Tiefe als Sieger emporstieg.

Welch explodierende Botschaft! Eine Zusage für die es sich lohnt Christ zu sein! Sie hat auch im Jahr 2020 nichts an Aktualität verloren.
Aber es ist mir auch bewusst, dass es gegenwärtig für viele Menschen schwer, gar unmöglich ist dies zu begreifen.

von Ricarda Straßer

Exsultet gesungen in der Wertinger Stadtpfarrkirche