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Preis dem Todesüberwinder

Der Text, über den ich schreibe, ist wahrscheinlich nicht allen direkt geläufig, da er nicht im Augsburger Gotteslob zu finden ist. Allerdings kennen wir seit dem „neuen“ Gotteslob zumindest die Melodie, welche dieselbe ist wie bei GL 776.

Mich bewegt, dass bei diesem Lied die einzelnen Tage mit ihrem jeweiligen Festgeheimnis nochmal aufgenommen und in den Kontext der einen großen Erlösungstat gestellt werden. So beleuchtet – wenngleich beim Singen des Liedes ja bereits Ostern ist – die erste Strophe den Karfreitag: „der da starb auf Golgotha“ – Der grausame Tod Jesu am Kreuz, welcher für uns die Erlösung der
Sünden bedeutet, tritt in den Vordergrund. Ohne Karfreitag gibt es kein Ostern!

1) Preis dem Todesüberwinder,
der da starb auf Golgotha;
dem Erlöser aller Sünder,
Preis ihm und Halleluja!
Lasst des Jubels Harfe klingen,
lasst von Herzen froh uns singen:
Halleluja, Jesus lebt,
Jesus lebt, Jesus lebt,
Halleluja, Jesus lebt!


In der zweiten Strophe – „sank er in des Grabes Nacht“ – ist Karsamstag. Trauer, Dunkelheit und Totenstille machen sich breit. Und doch - noch im selben Satz: „steht er auf durch Gottes Macht“.
Welch starkes Zeichen – bezeichnend auch für unser Leben. Allzu oft stehen diese Gegensätze wirklich eng beieinander: Finsternis und Licht, Krieg und Frieden, Trauer und Freude.

2) Uns vom Tode zu befreien,
sank er in des Grabes Nacht;
unser Leben zu erneuen,
steht er auf durch Gottes Macht.
Tod, du bist im Sieg verschlungen,
und das Leben ist errungen.
Halleluja, Jesus lebt,
Jesus lebt, Jesus lebt,
Halleluja, Jesus lebt!


Mit den Worten „geht er zu dem Vater hin“ lenkt die dritte Strophe den Blick bereits wieder nach vorn – nämlich auf Christi Himmelfahrt – und schlägt dann gleich den Bogen von der chronologisch linearen Jesus-Erzählung hin zu einem nie endenden Aufruf an uns alle – zu den Gerechten, wie es hier heißt – die wir allein ihm zur Ehre leben sollen. Dass uns diese – wohl allerorts und allezeit wichtigste – Handlung hier nochmal einzeln vor Augen geführt wird, macht für mich diesen Liedtext zu etwas besonderem. Während wir nach jeder Strophe einstimmen dürfen in den frohen österlichen Ruf:
Halleluja, Jesus lebt – Jesus lebt – Jesus lebt – Halleluja, Jesus lebt!


3) Uns zum Himmel zu erheben,
geht er zu dem Vater hin;
lasst uns ihm zu Ehren leben,
dann ist Sterben uns Gewinn.
Dort zu seines Vaters Rechten,
zieht er an sich die Gerechten.
Halleluja, Jesus lebt,
Jesus lebt, Jesus lebt,
Halleluja, Jesus lebt!

von Fabian Braun
Text: Gotteslob Erzbistum Bamberg Nr. 792 (teilweise auch GL Köln, GL Trier, etc…)
Text: Friedrich Gottlied Klopstock (1724-1803); Melodie: Gesangbuch v. Schmidts, Düsseldorf (1836/1839)

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